Regenbogenpost

Brief von Chicco

Hallo ihr Lieben

Ich bin jetzt über die Regenbogenbrücke gegangen und in meinem neuen Zuhause angekommen.

Puh, ich muss Euch ja schon mal sagen, ihr habt mir ja erzählt, wie schön es hier sein soll.

Aber ganz ehrlich, ihr habt ja keine Ahnung.

Es ist wunderschön hier, sooo viele Tiere standen am Ende der Regenbogenbrücke, um mich zu begrüßen.

Ihr werdet es nicht glauben, ich renne hier mit Thammy, Bela, Bailey, Mozart und Cassy über grüne Wiesen.

Und haltet euch fest, wir haben keine Schmerzen mehr dabei!

Ach, ihr müsstet mich sehen, ich von 0 auf 100 in null Komma-Nix und mein Ball ist selbstverständlich immer dabei.

Einfach fantastisch.

Hier sind auch viele Katzen, psst, unter uns, die sind gar nicht so doof wie ich immer gedacht habe.

Ach ja, bitte sagt Petra, dass all ihre kleinen Pflegekätzchen, um die sie so gekämpft hat, ihre vorausgegangenen Mamas wiedergefunden haben.

Sie klettern hier die größten Bäume hoch.

Alle sind gesund, kräftig und glücklich und schicken ihr ein riesengroßes Dankeschön.

Auch alle anderen um die ihr Euch gekümmert habt möchten Euch dafür danken.

Mr. Mau hat mir eine Liste gegeben mit den ganzen Namen, aber das sind einfach zu viele.

Und auch ich möchte mich bedanken, ihr seid bei mir gewesen in meinen guten und in meinen schlechten Zeiten.

Ich habe mir so gewünscht das mein Mensch mich finden würde im Tierheim.

Es kamen auch viele, doch am Ende des Tages seid ihr gekommen und habt mir gesagt, dass ich noch bei Euch bleiben muss und versucht mir zu erklären, warum das wieder einmal nicht mein Mensch war.

Einmal war ich zu groß oder zu alt oder man wollte keinen Hund, der nicht ganz gesund war.

Ihr habt versucht mich zu trösten und diese Argumente zu erklären, aber ich wusste immer das ihr es selbst nicht versteht.

Ja, ich war alt!

Aber wie viele ältere Menschen gibt es die ihre Fellnasen verloren haben und sich „zu alt“ für einen Welpen fühlen.

Wie wunderbar wäre es gewesen mit so einem Menschen einen kleinen Spaziergang (langes Gassigehen konnte ich ja nicht mehr) zu machen und sich dann gemeinsam einen gemütlichen Tag auf dem Sofa oder in einem kleinen Garten zu genießen mit viel Streicheleinheiten und ab und zu mal mein Bällchen werfen.

Ja, ich war groß!

Aber meine Sturm-und-Drangzeit hatte ich hinter mir gelassen.

Wie gesagt ein kleiner Garten hätte mir gereicht.

Ich brauchte nicht mehr viel, um mich auszupowern

Ja, ich war krank!

Ihr habt euch immer liebevoll um mich gekümmert, aber manchmal wäre es schön gewesen dem Trubel im Tierheim zu entfliehen und die Ruhe auf einer Pflegestelle zu genießen.

Schade, dass ihr für mich keine finden konntet.

Aber wisst ihr was mich am traurigsten gemacht hat?

Wie oft musste ich hören, oh das ist aber ein schöner Hund.

Also den würde ich sofort nehmen, aber…….

• Wohnung zu klein
• Vermieter verbietet Tierhaltung
• Bin den ganzen Tag auf Arbeit, aber wenn ich in Rente bin.

Verstehe ich alles, aber wie sehr hätte ich mich über den Satz gefreut:

• leider kann ich ihn nicht nehmen, aber ich werde regelmäßig mit ihm Gassigehen
• ich komme regelmäßig und spiele mit ihm
• ich komme regelmäßig, um ihn zu streicheln

Ja, das wäre schön gewesen.

So und jetzt trocknet eure Tränen, es gibt für euch noch viel zu tun.

Wenn ihr wieder einmal eine Fellnase über die Regenbogenbrücke schicken müsst, könnt ihr sicher sein, ich werde am Ende stehen und sie begrüßen und ihnen zuflüstern das ihr ihnen die Wahrheit gesagt habt.

Hier gibt es niemand der sie mutwillig quält, keine Autobahnraststätten, auf denen sie „vergessen“ werden, keinen der die heimatlosen von einem trockenen Unterschlupf vertreibt, keines Autos, die sie jagen, keine Schmerzen……

Hier ist alles gut.

Oh, ich sehe gerade da liegt mein Ball auf der Wiese, und ein Planschbecken steht gleich daneben.

Ich denke es ist an der Zeit mal ein bisschen zu spielen und dann ein schönes Bad zu nehmen.

Danke Euch für alles, wir werden uns irgendwann wiedersehen

Euer Chicco